Bienen legen ihre Waben als ...

Bienen legen ihre Waben als gleichmäßige Sechsecke an. Das weiß doch jedes Kind. Und wer in Mathematik aufgepasst hat, der wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass das daran liegt, dass Sechsecke bzw. Hexagons das optimale Verhältnis von Wandmaterial zu Volumen bieten und eine Fläche lückenlos parkettieren können.

Leider falsch! Bienen legen ihre Waben nicht als Sechsecke an, Bienen denken dreidimensional, ihre Larven sind ja nicht platt. Bienenwaben sind daher keine Hexagons, sondern es sind Rhombendodekaeder (genauer gesagt, halbe Rhombendodekaeder, eine Seite ist offen, damit die Larven schlüpfen können) . Denn diese parkettieren nicht die Fläche, sondern den dreidimensionalen Raum optimal.

Jetzt denkt ihr euch sicher, dass ist nur wieder so eine Spitzfindigkeit, die ich mir ausgedacht habe um auf Facebook den Besserwisser spielen zu können. Aber nein, das Ganze ist bereits von Kepler 1610 gezeigt worden. 1610! Als ich das gelesen habe, konnte ich es nicht glauben. Seit 400 Jahren ist das bekannt und trotzdem scheint das nicht in das Allgemeinwissen übergegangen zu sein.

Krass daran ist auch, dass schon die alten Griechen “wussten”, dass Bienen sechseckige Waben bauen. Aber es hat über tausend Jahre gedauert, bis Kepler auf die Idee kam sich einmal auch den Boden der Waben anzuschauen (Ein Experiment, etwas wozu sich die Griechen zu fein waren). Und dieser Boden ist eben nicht flach, sondern bildet ein Rhombendodekaeder.

“Dumm” war nur, dass Kepler um etwa die gleiche Zeit auch gezeigt hat, dass sich die Planeten auf Ellipsenbahnen um die Sonne drehen (Keplersche Gesetze) und darüber seine Erkenntnisse zu Bienenwaben offenbar in Vergessenheit gerieten.

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matematicasVisuales | Rhombic Dodecahedron (1): honeycombs

matematicasVisuales | Humankind has always been fascinated by how bees build their honeycombs. Kepler related honeycombs with a polyhedron called Rhombic Dodecahedron.

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